Bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen von Österreichs größter Wintersportwoche ÖBB S’COOL am Kärntner Nassfeld diskutierten Tourismusstaatssekretärin Mag. Susanne Kraus-Winkler, Kärnten Werbung Geschäftsführer Mag. Klaus Ehrenbrandtner, Skisprunglegende Andi Goldberger und der Chefredakteur der Kärntner Krone, Hannes Mößlacher, über die Zukunft und Bedeutung der Wintersportwochen. Das Fazit: Trotz 2,2 Millionen Skifahrern in Österreich führt kein Weg am Schulskikurs vorbei! Die Veranstaltung moderierte Julia Verhounig, Geschäftsführerin von Splashline. Alle Infos: www.diewintersportwoche.at
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Nassfeld, 24. März 2023. Die heimische Tourismusbranche blickt auf einen äußerst guten Winter zurück. 2,2 Millionen Österreicherinnen und Österreicher fahren Ski, 60 Prozent davon regelmäßig. Mit durchschnittlich mehr als 50 Millionen Skifahrertagen (Skier-Days) pro Jahr liegt Österreich nach den USA sogar weltweit auf Platz 2. Also alles in bester Ordnung? Bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen von ÖBB S’COOL im Falkensteiner Hotel Carinzia am Nassfeld beleuchteten Tourismusstaatssekretärin Mag. Susanne Kraus-Winkler, Kärnten Werbung Geschäftsführer Mag. Klaus Ehrenbrandtner, Skisprunglegende Andi Goldberger und Hannes Mößlacher, Chefredakteur der Kärntner Krone, das medial viel diskutierte Thema der rückläufigen Anzahl an Schulskikursen sowie Lösungsansätze und Zukunftsszenarien.
Skifahren ist Teil der Identität
Susanne Kraus-Winkler: „Skifahren hat in Österreich eine lange Tradition und Skisportlerinnen und Skisportler von Weltrang hervorgebracht, was es zu einem festen Bestandteil der österreichischen Identität macht. Ein Blick auf die Pisten zeigt auch, dass der Skisport unverändert jung ist – ein deutliches Zeichen für dessen Zukunft. Um den Wintersport bei Kindern und Jugendlichen zu attraktivieren, brauche es ein Bündel an Maßnahmen, Kooperationen und vor allem auch digitale Inszenierung, um die realen Lebenswelten der Zielgruppen zu erreichen. Allein die Übertragung von Skirennen reicht dafür bei weitem nicht aus. Skifahren muss in Österreich so etwas wie ein Volkssport bleiben. Am System Schulskikurs führt dabei kein Weg vorbei.“
Tatsächlich sind Schulskikurse seit 1996 keine verpflichtende Schulveranstaltung mehr. Durch die Corona-Pandemie war gleich zwei Schuljahrgängen der Zugang zu einem Schulskikurs verwehrt und seit dem letzten Jahr mussten Wintersportwochen durch enorme Teuerungen weitere Rückschläge hinnehmen. Auch kamen Schulskikurse oft mangels zu geringer Teilnehmerzahl nicht mehr zustande. Dies blieb nicht ohne Folgen. Die Zahl der Nichtskifahrer hat sich in den letzten zwei Jahrzenten von 40 auf 60 Prozent erhöht.
Alpiner Skisport beliebteste Aktivität
Diese Zahlen bestätigt auch Klaus Ehrenbrandtner: „Die beliebteste Aktivität unserer Kärnten Wintergäste ist nach wie vor mit 79 % der alpine Wintersport, die Lust auf Winterurlaub weiterhin groß, wie wir auch den Nächtigungszahlen der aktuellen Wintersaison entnehmen können. Gerade nach den Jahren der Pandemie, die sich bei Kindern und Jugendlichen nicht nur als psychische Belastung manifestiert, sondern auch das Gesundheitsverhalten negativ beeinflusst hat, ist es jedoch enorm wichtig, auch die Jugend wieder verstärkt auf die Pisten zu holen. Der „Next Generation“ die Freude an Bewegung in der Natur mit ihren sportlichen, gesundheitlichen, aber auch sozialen Aspekten zu vermitteln, ist neben der stetigen Weiterentwicklung eines nachhaltigen Wintertourismus das Gebot der Stunde. Wenn man sieht, mit welcher Begeisterung und Motivation die Jugendlichen bei der ÖBB S´Cool mit dabei sind, lässt uns dies durchaus mit Hoffnung in eine positive Zukunft schauen. Ich danke allen Partnern für die großartige Zusammenarbeit und ich bin zuversichtlich, dass wir so manche Teilnehmer*innen der Wintersportwochen in den nächsten Jahren als Gäste in Kärnten begrüßen dürfen.“
Hannes Mößlacher: „Natürlich stehen wir alle vor ungeahnten Herausforderungen wie jener des unleugbaren Klimawandels. In Gebieten wie eben dem Nassfeld bescheren uns die Winter nach wie vor genug Schnee, andere Regionen sind aber bereits existenziell gefährdet. Genauso wie der Wertewandel in der Gesellschaft nicht einfach ist. Sport ist Leistung, genauso wie Tourismus. Und da ist nicht mehr jeder bereit, sich einzubringen. Umso wichtiger ist es, in Medien wie unserem immer wieder darauf hinzuweisen, wie großartig die Berge und der Bergsport sind. Und dass hier im eigenen Land Urlaub zu machen, im wahrsten Wortsinn Berge geben kann und letztlich auch zur Klimaschonung beiträgt. Kurze Distanzen sind klimafreundlich. Auch das müssen wir immer wieder sagen.“
Schulskikurse sollen verplichtend werden
Andi Goldberger, Skisprung-Legende und Veranstalter des Goldi-Talente Cups: „Es beginnt bei den Eltern, die schon Vorbild sein müssen, die mit den Kindern Bewegung und Sport treiben sollen. Natürlich haben auch die Schulen und die Lehrer eine besondere Aufgabe zu erfüllen, nämlich die Kinder zum Sport zu motivieren. Wirtschaft, Industrie, Skigebiete, Medien und die Politik müssen da zusammenspielen, damit Österreich weiterhin eine Skination bleibt. Sie haben die Aufgabe, den Skisport für Kinder und deren Eltern auch leistbar zu machen. Das wird hundertfach zurückkommen, wenn die heutigen Jugendlichen beim Wintersport bleiben. Mein Fazit: Schulskikurse sollen verpflichtend sein, müssen aber leistbar gestaltet werden.“
Durch das Gespräch führte Julia Verhounig, Geschäftsführerin von Splashline und Veranstalterin von ÖBB S’COOL, dem derzeit größten Schulskikurs in Österreich. „Wir haben es geschafft, ÖBB S‘COOL trotz Teuerungen durch unsere starken Partner am Nassfeld und der Kärnten Werbung zu einem leistbaren Preis mit nachhaltiger Anreise mit den ÖBB anzubieten, und sorgen mit unserem Rund-Um-Paket für die notwendigen Rahmenbedingungen, damit den Schulen bei der Organisation ordentlich unter die Arme gegriffen wird. Als Veranstalter des größten Schulskikurses Österreichs am Nassfeld in Kärnten sind wir ein Teil der Lösung, können allerdings nur einen kleinen Beitrag leisten, damit Wintersportwochen attraktiv bleiben. Es bedarf vieler weiterer Stellschrauben, den Wintersport bei Jugendlichen in der breiten Masse wieder beliebter zu machen“, so Verhounig.
FACTS zu ÖBB S‘COOL
Über ÖBB S’COOL
ÖBB S’COOL ist ein einzigartiges Wintersportwochenkonzept, das laut öffentlichen Studien und Umfragen an Schulen genau den Anforderungen von LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen entspricht. ÖBBS’COOL gestaltet die Wintersportwoche organisatorisch einfacher, finanziell leistbarer und attraktiver. Durch das vielfältige Angebot an Alternativ- und Trendsportarten stellt ÖBB S’COOL auch für Nicht-SkifahrerInnen bzw. SnowboarderInnen eine perfekte Wintersportwoche dar und fördert dadurch vor allem die Gemeinschaft unter SchülerInnen und LehrerInnen. Das Nassfeld ist mit den ÖBB perfekt erreichbar und sorgt damit für eine nachhaltige Anreise ins Skigebiet.
ÖBB S’COOL fand von 19. bis 25. März 2023 in der Winterdestination Nassfeld-Pressegger See in Kärnten statt. Die gesamte Wintersportwoche wurde nach den Richtlinien des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur erstellt. Nächster Veranstaltungstermin: 17.-23. März 2024.
Alle Infos: www.diewintersportwoche.at
, 2023-03-24